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In 16 Kurzgeschichten erzählt der isländische Autor von den Bewohnern eines fiktiven Küstenorts, die an einem scheinbar perfekten Mittsommertag miteinander auf ein Chorkonzert hinfiebern, doch im Innersten, jeder für sich, von unerfüllten Sehnsüchten und lähmender Einsamkeit heimgesucht werden.

Valeyri, fiktiver Küstenort in Island: Chorleiterin Kata fährt mit dem Fahrrad durch den Ort und sieht einige Chormitglieder, die ihr zuwinken. Neben dem für den Abend geplanten Konzert, auf das alle hinfiebern, stellen die Farben, Düfte, Stimmen und Geräusche eines scheinbar perfekten Mittsommertags verbindende Elemente zwischen den Dorfbewohnern dar. Doch unter der Oberfläche brodeln Emotionen, Erinnerungen und Sehnsüchte. In 16 eigenständigen, dennoch ineinander verzahnten Kurzgeschichten sowie sprachlich auch in der Übersetzung wunderbar poetisch und ausdrucksstark stellt der in Island gefeierte Autor (hier zuletzt: "Nach Island", BA 5/00) Menschen vor, deren innere Einsamkeit und Sprachlosigkeit sie im Leben scheitern lässt. Als Vorbild diente dem Autor S. Anderson ("Winesburg, Ohio", ID-B 14/12), doch auch an J. Joyce ("Dubliner", ID-B 44/12), D. Thomas ("Unter dem Milchwald", IN 18/05) und den preisgekrönten schwedischen Film "Wie im Himmel" (IN-G 50/12) fühlt man sich erinnert. Literarisch auf hohem Niveau. Für eine entsprechend aufgeschlossene und ambitionierte Leserschaft sehr gern empfohlen.