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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Soziologie	Signatur: SOZ 561 G

Die deutsche Frauenbewegung, einst internationale Avantgarde, spielt heute keine große Rolle mehr. Medial wird sie fast ausschließlich von Alice Schwarzer vertreten, die einen Feminismus vertritt, der sich seit 40 Jahren nicht weiterentwickelt hat und daher für junge Frauen wenig attraktiv ist.

Gebhardt (geboren 1962), Historikerin, Publizistin und Dozentin an der Universität Konstanz, zieht in ihrem neuen Buch (zuletzt "Rudolf Steiner", ID-B 7/11) eine Bilanz der deutschen Frauenbewegung. War diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts Avantgarde, so spielt sie heute keine große Rolle mehr und wird in den Medien fast ausschließlich von Alice Schwarzer (geboren 1942) verkörpert. Gebhardt sucht in ihrem Buch nach Erklärungen für diese Entwicklung. Sie verfolgt die Geschichte der deutschen Frauenbewegung und wirft auch einen Blick auf Frankreich und die USA, vergleicht Konzepte von Schwarzer mit historischen und internationalen Positionen. Kritisch setzt sie sich mit Schwarzers Autobiografie "Lebenslauf" (ID-A 40/11) und den darin enthaltenen Standpunkten, Deutungen und Konzepten auseinander. Sie wirft Schwarzer vor, sich inhaltlich nicht weiterentwickelt zu haben und zeigt auf, was sich alles verändern muss, damit die deutsche Frauenbewegung wieder attraktiver, lebendiger und wirkungsvoller wird. Eine gut lesbare Streitschrift, die sich an eine interessierte Öffentlichkeit wendet. (2)