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Zweigstelle: Erdgeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Moderne Literatur	Signatur: Düff

Ein Pärchen, beide um die vierzig, beschließt spät noch, ein Kind zu bekommen, mit Hilfe der Reproduktionsmedizin. Das klappt, und von Düffels Erzähler vollzieht dann die üblichen Überlegungen. Er verabschiedet sich von seinem alten Leben, sinniert über den eigenartigen Zwischenzustand, macht neue Entdeckungen.

Wie holt ein verheirateter, situierter Mann über 40 den Kick, der sich aus gebremst aggressiver Konkurrenz mit anderen Alpha-Männchen ergibt, in sein Leben zurück? Düffels Stärke liegt im unprätentiösen Erzählen. Dieser Autor kommt ohne viel Aufhebens auf den Punkt, was ihn und damit auch die Leser schon wiederholt (vgl. den Familienroman "Houwelandt", BA 11/04, die Erzählung "Hotel Angst", BA 7/06) verblüffend weit gebracht hat im Verständnis der Funktionsmechanismen von Familien, Vater-Sohn-Beziehungen, Männerfreundschaften und Heterobeziehungshaushalten. Sein jüngster Wurf nun führt in die etwas langweilig gewordene Welt eines Schauspielerehepaares, die vom plötzlich aufwallenden, späten Kinderwunsch auf den Kopf gestellt wird. Düffel formuliert die männliche Perspektive aus, ohne die weibliche dabei zu vernachlässigen: Weil der Protagonist und seine Frau Lisa auf die Hilfe von Reproduktionsmedizin zurückgreifen müssen, gesellt sich zum Kick des Hoffens die brillant zu Ende erzählte Konkurrenz zu einem alten Studienkollegen. Ein ungemein schlaues Buch, breit empfohlen.