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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Geschichte	Signatur: GESCH 438 Hit

Die voluminöse neue Hitler-Biografie des durch Biografien von Goebbels und Himmler ausgewiesenen NS-Experten stellt dar, dass Hitler nicht von Strukturen abhing, sondern die Politik des NS-Staats bis in Einzelentscheidungen hinein selbst bestimmte.

Longerich, der sich mit Lebensbeschreibungen Goebbels' (ID-A 48/10) und Himmlers (BA 12/08) einen Namen gemacht hat, legt hier eine voluminöse Biografie über Hitler vor, die sich an den großen Vorbildern von J. Fest (Neuausgabe Hamburg 2007) und vor allem I. Kershaw misst (ID-B 36/13) und, auch schon Bestseller, entsprechenden Widerhall in den Medien gefunden hat. Während Interpretationen in Nachfolge des jüngst verstorbenen H. Mommsen (zuletzt ID-A 15/14) Hitler als Produkt von Strukturen sehen, ihn tiefenpsychologisch deuten (P. Matussek: ID-G 34/00), wie Kershaw die Interaktion von Volk und Führer betonen oder die charismatischen Züge seiner Herrschaft herausarbeiten (zuletzt W. Pyta: ID-G 21/15; V. Ullrich, Band 1: ID-A 45/13, legte einen Schwerpunkt auf den privaten Hitler), stehen bei Longerich eher traditionell wieder die Funktionsweisen von Hitlers Herrschaftssystem im Mittelpunkt. Nicht Verführung, sondern die Mittel der Diktatur hielten seine Herrschaft zusammen und bis in Einzelentscheidungen hinein bestimmte er selbst die Politik des NS-Staats. Bibliografie, Personen- und Ortsregister. (2)