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Zweigstelle: Erdgeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Biographie	Signatur: Maye

Einen Sommer lang kampiert die Autorin (Jahrgang 1952) im verlassenen, auszuräumenden Elternhaus, einer riesigen Wunderkammer des Gewesenen, die eine Familiengeschichte in Dingen erzählt. Denn die vom Krieg geprägte Elterngeneration hat sich trotz gewachsenem Wohlstand von kaum etwas getrennt ...

 

Vermutlich ist der Titel ein "Generationenbuch", denn diese Geschichten rund um Alltagsschätze im auszuräumenden Elternhaus gehören zur Erinnerungskultur von Nachkriegskindern (wer kennt noch den Kult ums "gute Geschirr", das "gute Kristall"?), ähnlich U. Otts Bestseller "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" (ID-A 18/19). Einen Sommer lang kampiert die ZEIT-Redakteurin (Jahrgang 1952, zuletzt ID-A 18/16) im verlassenen Elternhaus, einer riesigen Wunderkammer des Gewesenen. Essayistisch klug und feinfühlig erzählt sie eine Familienbiografie in aufbewahrten Dingen und das sind erstaunlich viele. In der Wirtschaftswunderzeit ist der Wohlstand gewachsen, doch die von Mangel und Krieg geprägten Gemüter können nicht Schritt halten. Unvorstellbar, der Masse an Konsum ein Wegwerfen entgegenzusetzen und so finden sich nicht nur das Original-Ohr des alten Steiff-Teddys oder ein "Exzess von Tischdecken", sondern auch Massen von bewahrten Blumenübertöpfen ... Ein wunderbares, hinreißendes Gegenstück zum "Voodoo für Konsumirre", zum aktuellen Aufräum- und Wegschmeißfuror à la Marie Kondo (zuletzt ID-A 23/18)! (2)