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Das von geistiger Vielfalt und Toleranz geprägte Land der Seldschuken mit seiner blühenden Hauptstadt Isfahan wird im Inneren von Intrigen am Sultanshof, aber auch von äußeren Feinden bedroht. Da der Sultan die existenzielle Gefahr verkennt, fällt sein Reich religiösen Fundamentalisten anheim.

Schon einmal entführte der bedeutende zeitgenössische bosnische Autor seine Leser in die mystische Welt des islamischen Mittelalters. Während er in "Schahrijars Ring" (BA 4/98), eine Art fingierte Fortsetzung von "1001 Nacht", das zerstörte Sarajewo am Ende des 20. Jahrhunderts mit der kulturell glanzvollen Welt des orientalischen Mittelalters verknüpft, bleibt er mit "Der Trost des Nachthimmels" in der Blütezeit des Seldschukenreiches, einer Hoch-Zeit der Wissenschaften, einer Zeit, in der es auch im Islam möglich war, ohne Scheuklappen zu diskutieren, in der Persönlichkeiten wie der Astronom, Mathematiker und Philosoph Omar Chayyam (geschichtlich belegte Figur) beachtliches Ansehen in der Gesellschaft und bei Hofe genossen. - Ein voluminöses Werk, dessen Autor die erstaunlichen Erkenntnisse der islamischen Hochkultur und die enormen Gefahren ideologischer Verengungen mithilfe von besonders einprägsamen Charakteren nicht ohne Humor zu vergegenwärtigen weiß und der - an geeigneten Stellen - mit Effekten von Krimi und Liebesgeschichte aufzulockern und die Spannung zu halten versteht. Preiswürdig.