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Lydia (17) ist tot, ertrunken im See. Mord, Unfall oder gar Suizid? Diese Frage konfrontiert die Eltern, Bruder und Schwester mit den Schattenseiten ihrer bisher scheinbar harmonischen Familie.

 

"Lydia ist tot", so beginnt der Roman und konfrontiert den Leser sofort mit der Tatsache, um die herum sich die ganze Romanhandlung spannt, keine einleitenden Landschaftsbeschreibungen, keine oberflächlichen Plänkeleien, um sich in Ort, Zeit und Umstände des Geschehens langsam einzulesen. Lydia, mittlere Tochter der chinesisch-amerikanischen Familie Lee, löst mit ihrem Tod das scheinbar stabile Familiengeflecht vollständig auf; die Frage, ob Mord, Unfall oder Suizid den Tod herbeiführten und in wieweit das eigene Verhalten eine Rolle spielten, rufen bei Mutter, Vater, Bruder und Schwester kaum auszuhaltende Gefühle von Schuld oder zumindest Mitverantwortung hervor, die sie neben ihrer Trauer sehr unterschiedlich zu bewältigen versuchen. Ein überaus starkes Debüt der amerikanischen Autorin mit chinesischen Wurzeln, die alle Protagonisten psychologisch glaubwürdig entwickelt und keine einfachen Lösungen anbietet. Ein hollywood-artiges Happy End sucht man vergeblich, auch wenn das Ende versöhnlich angelegt ist. Sehr empfehlenswert.