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Zweigstelle: Erdgeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Familie/Beziehung	Signatur: Zins

Die Autorin erzählt in diesem Roman von der dramatischen Flucht der Eltern während des Mauerbaus 1961 aus Ostberlin in den Westen. 2014, mit zunehmender Demenz, offenbaren Erinnerungsflashs, Ängste und Aggressionen des Vaters das lange verdrängte Trauma des Erlebten.

 

D. Zinßmeister schreibt verlässlich leichte, stimmungsvolle historische Schmöker (vgl. "Der Turm der Ketzerin", ID-A 9/18), ihr neuer Roman dagegen lehnt sich an die wahre Geschichte ihrer eigenen Familie an. 1961, während des Mauerbaus, gelang ihren Eltern als junges Paar die Flucht aus Ostberlin in den Westen, wo sie sich im Saarland, wo die Familie noch heute lebt, eine gut situierte Existenz aufbauten. Doch die dramatischen, traumatisierenden Ereignisse rund um die Flucht sind nur verdrängt, blieben unerzählt, doch unvergessen, was sich 2014 in Erinnerungsflashs, Wahnvorstellungen mit für seine Kinder zunächst unbegreifbaren, irritierenden Ängsten und Aggressionen des zunehmend dementen Vaters offenbart. Im Wechsel zwischen ergreifenden, spannungsgeladenen Szenen 1961 und der Hilflosigkeit angesichts des Verfalls des seinem Leben entgleitenden Vaters 2014 erzählt die Autorin schlicht und anrührend eine deutsche Familiengeschichte. Nebenbei und sehr ausführlich erzählt sie eine Demenzgeschichte - welche Erschöpfung, Überforderung und Überreizung zu Hause pflegende Angehörige erleben. Breit empfohlen.