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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Philosophie	Signatur: Phil 221 S

Zur Beurteilung von Fakten gibt es bewährte Methoden, um die Wahrheit zu ergründen. Die Leugnung objektiver Fakten beruht jedoch nur selten auf fehlender Logik: Lügen dienen dazu, Minderwertigkeitsgefühle und Verunsicherung zu bemänteln, oder sind ein probates Mittel zur Erlangung politischer Macht.

Der Philosoph und Lyriker hat sich in "Der Aufstieg des Mittelfingers" (ID-A 50/17) intensiv mit der Verrohung der Umgangsformen vor allem in den sozialen Netzwerken befasst und folgt in seiner aktuellen Analyse demselben Leitgedanken: Wie die zwischenmenschliche Kommunikation sind auch Wahrheitsfindung und Fakteninterpretation soziale Akte, die ohne intersubjektiv gültige und akzeptierte Diskursregeln sowie Vertrauen nicht funktionieren. Fehlt die gegenseitige Akzeptanz, ist jede Überzeugungsarbeit müßig. Insofern sind Verschwörungstheorien nur in zweiter Linie "alternative Fakten". Sie dienen vor allem dazu, die schlechten Absichten des Gegenübers zu belegen (z.B. Angela Merkels angeblicher Plan einer "Umvolkung" durch Zuwanderung) oder gesellschaftliche Ängste zu schüren, um politisches Machtstreben zu verschleiern. Skudlarek warnt deshalb dringend davor, die Leugnung objektiver Fakten allein auf falsches Denken zu reduzieren. Wegen des didaktisch gelungenen Aufbaus und der systematischen Aufbereitung noch vor dem ebenfalls empfohlenen Sammelband: "Und woran zweifelst du?" (ID-A 20/19). (1 S)