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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Religion	Signatur: Rel 528 D

Ein Journalist, aufgewachsen in einem protestantischen Pfarrhaus, hinterfragt mit Respekt und scharfer Wahrnehmung tradierte Lutherbilder und regt dazu an, vor dem Hintergrund heutiger Umbrüche eine veränderte Sichtweise auf den Reformator zu wagen.

Ein Lutherbuch, das so ganz anders ist als viele andere: Diez, Journalist und Philosoph, beginnt mit seinem Kirchenaustritt. Er schaut zurück auf seine Kindheit im Pfarrhaus und beschreibt, wie er seinen Vater in seiner Pastorenrolle erlebt hat. Über diesen biografischen Zugang stößt er auf Seiten des Protestantismus, die von Härte und Zorn geprägt sind. In Luther erkennt er aus dieser Perspektive einen fanatischen, einen wütenden Kämpfer, aufbegehrend in einer Zeit des Umbruchs. Umbrüche wiederum spürt und analysiert er als Journalist auch in unserer Gegenwart. Gewalt, die aus einem fanatischen Glauben hervorbricht, ist weltweit ein quälendes Thema unserer Tage. Das alles in Beziehung zueinander zu bringen - die eigene Familiengeschichte, Luthers Aufbegehren und die weltweiten Konflikte heute - geschieht bei Diez besonnen, fragend, respektvoll seinem inzwischen verstorbenen Vater gegenüber, dessen Glauben er nicht teilen konnte, aber den er in seinem ganz anderen Denken und Deuten achtet. Sprachlich ist das Lesen ein Genuss, inhaltlich eine spannende Herausforderung, nachdrücklich zu empfehlen. (2)