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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Geschichte	Signatur: Gesch 440 J

Der Journalist und außenpolitische Experte erzählt die Geschichte Deutschlands als Bildungsroman: Dem nach der NS-Zeit verfemten Land gelang der Aufstieg zu einer demokratisch gefestigten Führungsmacht, indem er seine Interessen in Moral hüllte.

Der Titel dieses leichthändig und gut lesbar geschriebenen Großessays, für den der renommierte, u.a. als Herausgeber der "Zeit" und Dozent an amerikanischen Hochschulen wirkende rechtsliberale Journalist mehr auf seine langjährige außenpolitische Erfahrung (hierzu: BA 1/07) als auf systematische (nur in Anmerkungen greifbare) Literaturstudien zurückgegriffen hat, führt in die Irre, denn Joffe geht es um Deutschlands internationale Rolle seit 1945. Dem Paria, dem nach Hitler Machtallüren verboten waren, gelang der Aufstieg zu einer demokratisch gefestigten Führungsmacht, indem er seine Interessen in Moral hüllte. Stationen waren Westintegration und Ostpolitik, die Kehrseite der moralische Zeigefinger gegen die USA und der hinter Israelkritik simmernde Antisemitismus. Mit all dem, so Joffes gelassene Außensicht, beschritt Deutschland jedoch nie einen Sonderweg und inzwischen sei es so in die Staatenwelt integriert, dass die moralische Tradition es nicht länger davon abhalten dürfe, seine internationale Verantwortung z.B. bei Militäreinsätzen wahrzunehmen. - Zur Diskussion schon in mittleren Beständen.