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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Soziologie	Signatur: Soz 618,2 R

Es ist die Geschichte eines großen Traumas und einer großen Lebenslüge. Nikolas bringt eines Tages Tante Magda und Onkel Erich um. Sein Zwillingsbruder Max reist aus New York an und klärt den wahren Grund für diesen Ausbruch der Gewalt auf. Er stößt auf ein kaum zu ertragendes Familiengeheimnis.

Max lebt ein exzessives Leben als Fotograf in New York und erhält eines Tages einen Anruf aus seiner alten Heimat in der deutschen Provinz. Sein Zwillingsbruder Nikolas hat Tante Magda und Onkel Erich erschlagen. Max reist zurück nach Deutschland und in seine Vergangenheit. Dort entfernt er Schicht für Schicht die Mäntel der Verdrängung über den Grund für diesen Ausbruch der Gewalt. Denn Magda war eine grausame Frau, die Kinder sexuell missbrauchte. Der Autor ist selbst renommierter Fotograf und man merkt sein Feingefühl für die richtige Perspektive auf sein Motiv auch beim Schreiben. Er kreist sowohl das Tabu als auch das Tabu im Tabu seines autobiografischen Romans immer enger ein, wechselt mutig Perspektiven und reißt der Heuchelei hinter den "guten alten Werten" der Provinz die Maske vom Gesicht. Der Mief, den der Autor narrativ präsentiert, ist ein Abbild gesellschaftlicher Realität, die durch Verdrängung und Gewalt zahllose Familien aufgerieben hat. Die Auflösung eines Gewaltverbrechens als Aufarbeitung eines abscheulichen Traumas. Mitreißende Lektüre, spannend geschrieben. Unbedingte Empfehlung.