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Zweigstelle: Erdgeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Gesellschaft	Signatur: Ming

Hollyhock, eine Provinzstadt in den USA. Ein Mann zahlt für eine Schwarzfahrerin und ihre Kinder die Fahrkarte, während seine Frau ihren Liebhaber trifft. Ein junger Mann schreibt seinen ersten Roman, eine alte Dame möchte ihrem kranken Enkel helfen ... 15 Episoden verflechten sich zu einem Roman.

 

A. Mingels (zuletzt "Was alles war", ID-A 11/17) gestaltet ihren Roman wie ein Mobile, das in Bewegung gerät und bei dem sich infolgedessen einige Fäden und Stäbe berühren, andere hingegen frei schweben. Der episodenhafte Roman erzählt vom Kleinstadtleben in Hollyhock, von "ganz normalen" Menschen, ihren Problemen in Familie, Beziehung, Beruf. Kulturelle und sexuelle Identität, Krankheit, Einsamkeit spielen eine Rolle, aber auch Freundschaften und Unterstützung. Mingels' 15 Figuren wachsen einem geradezu ans Herz, obwohl man nur wenig von ihnen erfährt. Gemeinsam bilden sie ein gesamtgesellschaftliches Gefüge und bleiben doch individuell. Die einsame alte Dame Claire, die buchstäblich alles für ihren kranken Enkel tun würde; die japanische Ärztin Nori, die nach über 20 Jahren in den USA zurück nach Japan will und ihre Familie verlässt; ihr Sohn Kenji, Jungschriftsteller, auf dessen Lesung sich am Schluss einige Figuren zusammenfinden ... man möchte wissen, wie es ihnen weiter ergeht. Kunstvoll und doch voller Leichtigkeit ineinander verschachtelt, erzählt die Autorin ihre Geschichten. Sehr gelungen.