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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Kunst	Signatur: Ku 775 Leo

Das Buch entwirft ein ganz neues Bild des Malers, Konstrukteurs, Denkers aus der Renaissance: Weniger ein gefeiertes Genie, mehr ein Anti-Star, der gegen die gängigen Konventionen forschte und argumentierte - mit entsprechenden Folgen.

Wenn ein Historiker mit seinem Werkzeug das Leben eines Künstlers seziert, erwartet man eher eine trockene Faktensammlung als eine spannend zu lesende Biografie. Aber genau das passiert hier: Der Autor versteht es, die Fakten so zu komponieren, dass aus gründlich recherchierten Tatsachen schlüssige Themen und Thesen werden. Hinzu kommt, dass er schreiben und seine Leser somit fesseln kann. Keine Spur von akademischer Fachliteratur-Sprache. Und so entsteht hier ein ganz anderes, neues Bild von Leonardo Da Vinci, dem Universalgenie der Renaissance. Bei Reinhardt ist er auch der begnadete Maler und Konstrukteur, vor allem ist er aber ein Mensch in Opposition. Die Triebfeder seines Tuns, ist die Suche nach dem, was die Welt zusammenhält. Und dies nicht auf mystisch-metaphorischer Ebene, sondern auf der Basis des Sicht- und Erlebbaren. Dass damit Konflikte mit der Kirche vorprogrammiert sind, ist absehbar. Der Stoff, aus dem sich ein spannendes Sittengemälde der Zeit mit einem schillernden Hauptakteur zeichnen lässt. Trotz der Fülle an angebotener Literatur zu Da Vinci gern empfohlen. (2)