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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Literatur	Signatur: Lit 27 Rad

Mit diesem nach seinem Tod erschienen Buch errichtete Fritz J. Raddatz dem Verleger Heinrich M. Ledig-Rowohlt ein literarisches Denkmal: Locker und unterhaltsam schildert er seine wechselvolle Freundschaft zu Ledig, die 1969 abrupt endete und erst in den 80ern, nach Ledigs Ausscheiden aus dem Verlag, wieder auffrischte. Ein spannender Blick in die Verlags- und Literaturszene der Nachkriegsjahre.

Einen Tag nach seinem Freitod in der Schweiz erschien der letzte Erinnerungsband des Feuilletonisten und Literaturkritikers Fritz J. Raddatz in bibliophiler Ausstattung und passenderweise im Rowohlt-Verlag: "Jahre mit Ledig" lautet der Titel, und genau davon handelt auch das Buch: Raddatz' wilde, champagnergefüllte und überaus erfolgreiche Zeit als Cheflektor und stellvertretender Verlagsleiter des Rowohlt-Verlags an der Seite des Verlegers Heinrich M. Ledig-Rowohlt. Ein literarisches Denkmal aus Anekdoten und Erinnerungen, in dem neben Ledig vor allem die Großen der Nachkriegszeit ihren Auftritt haben und das den Spätgeborenen einen staunenden Blick hinter die Kulissen der lauten und spektakulären Verlags- und Literaturszene der 60er Jahre werfen lässt. So angenehm und interessant das auch zu lesen ist, es bleibt doch ein kleiner Wehmutstropfen: So ganz neu ist der Inhalt nicht, in seinem autobiographischen Werk "Unruhestifter" widmete Raddatz dem Verleger bereits eines der 25 Kapitel. Vieles was dort zu lesen war, fand offenbar auch in diesem späteren Werk seine Wiederverwertung, manches jedoch durchaus in anderer Ausführlichkeit. Mit dieser Einschränkung bleibt der Band dennoch empfohlen - mit Nachfrage ist zu rechnen.