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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Geschichte	Signatur: Gesch 649 Joh

Ein, so meint man, sympathetisches Psychogramm des britischen Premiers mit allen seinen Eigenheiten und Schattenseiten, der den Tories im Dezember 2019 einen Erdrutschsieg bescherte, politisch eine Art "Volkskonservatismus" propagiert und aktuell auf einen vertragslosen BREXIT zusteuert.

Man pflege speziell in Deutschland die Perspektive, so der "Zeit"-Redakteur Roß ("Bildung", ID-B 10/20; "Johannes Paul II.", ID-A 17/05), Johnson in einen Topf mit illiberalen und xenophoben Populisten à la Trump und Orban zu werfen; nichts werde ihm weniger gerecht. Als Politiker habe er seine kosmopolitische und universalistische "Großstadtphilosophie" nie aufgegeben; seine BREXIT-Euphorie speise sich aus der Ablehnung der EU als verkrusteter, die modernen Entwicklungskräfte ausbremsender Struktur. Der "Johnsonismus" als eine Art "Volkskonservatismus" breche durchaus mit konservativen Tabus wie öffentliche Investitionen und Wohlfahrtstaatlichkeit. So weit zum politischen Programm. Als Person bleibe BoJo der ewige Junge, der gezielt anecke, wie eine Figur aus einem Internatsroman wirke, sich wie ein Theaterschauspieler inszeniere und mit einer "schwindelhaften Selbstherabsetzung" kokettiere. Gerne genösse er den Ruhm des von ihm porträtierten Churchill (ID-A 41/15). - Die Biografie von A. Gimson und S. Purnell liegen nur auf Englisch vor. Deshalb sehr empfohlen. Fast mag man ihn nach dieser Lektüre!(1)