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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Literatur	Signatur: Lit 273 Schni

Die umfassende, neue Quellen einbeziehende Biografie geht von den einzelnen Werken aus, analysiert sowie interpretiert sie und ordnet sie in Schnitzlers Leben ein. Größerer Rahmen ist die gesellschaftliche und politische Situation seiner Zeit mit ihrem Zionismus und Antisemitismus.

Die Schnitzler-Biografie von Renate Wagner, vor allem in ihrer Neufassung ("Wie ein weites Land", ID-B 50/06), gilt noch immer als Standardwerk. Haberich kann in seinem Buch auf neue Quellen zurückgreifen (im Anhang sind Auszüge aus der Korrespondenz Schnitzlers mit seiner Frau Olga abgedruckt). Anders als Wagner setzt er den Akzent stärker auf den Beobachter des Fin de Siècle und seiner Gesellschaft. Die Stellung der Frauen, insbesondere der Mittelschicht, sowie Schnitzlers österreichisch-jüdische Identität, seine Haltung gegenüber Antisemitismus und Zionismus spielen dabei eine besondere Rolle. Methodisch geht er beginnend mit den frühen Werken chronologisch vor. Er analysiert und interpretiert sie, ordnet sie in den gesellschaftlichen sowie historisch-politischen Zusammenhang ein. Dazwischen schreibt er die Erzählung von Schnitzlers Leben fort: seine Familie, seine Kindheit und Jugend, seine ungeliebte Tätigkeit als Arzt, seine Beziehungen zu Frauen, zu seinen Freunden wie z.B. Hugo von Hofmannsthal und Theodor Herzl, zu seinen Kritikern. Flüssig geschrieben und gut lesbar. (2-3 S)