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Zweigstelle: Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	MEKZ: Sachgruppe Geschichte	Signatur: Gesch 379 Kar

Eine umfassende Darstellung der Persönlichkeit Karls V. (1500-1558) als Kaiser in einer Umbruchzeit. Entwickelt wird das Bild eines politischen, religiösen und musischen Menschen, verschlossen und weltoffen zugleich, der mit seiner anachronistischen Einheitsidee einer Universalmonarchie scheiterte.

Biografien Kaiser Karls V. (1500-1558) sind zahlreich, z.B. die von A. Kohler (ID-B 2/00). Die nun jüngste des emeritierten Professors kann als das neue Standardwerk gelten. Er sieht Karl als Kaiser am Übergang zu einer neuen Epoche im europäischen Mächtesystem im Zeichen von Herrschaftsverdichtung und frühneuzeitlicher Staatsbildung. Obwohl der Habsburger mit seiner anachronistischen Herrschaftsidee eines geeinten christlichen Europas gescheitert ist, sieht Schilling in ihm, wenn auch kritisch, eine überragende Persönlichkeit mit nicht nur politischen und religiösen, sondern auch musischen Interessen. Im Anhang ein Forschungsbericht, Anmerkung, Bibliografie, Genealogie und Register. - Er zeichnet ein realistisches Bild des Herrschers, fern vom überlieferten Habsburgermythos. Eindrucksvoll verbindet er quellenbasiert familiengeschichtliche und psychologische Aspekte, politische Geschichte sowie staatsrechtliche und konfessionelle Probleme. Bei aller Wissenschaftlichkeit eine fesselnde Lektüre. Zusammen mit "Martin Luther" (ID-A 47/12) und "1517" (ID-A 8/17) als Triptychon zur Frühen Neuzeit zu sehen.(2)